Genial sakral

Von Jónsi & Alex schrieb ich bereits. Das Stück »Boy 1904« ist ein schönes Beispiel für die majestätische Wucht ihrer Musik. Arvo Pärt winkt freudig im Hintergrund. Da mag man ja fast schon wieder katholisch werden. Es wird mir ein Geheimnis bleiben, wie die beiden das Album »Riceboy Sleeps« unter den Palmen von Hawaii abmischen konnten. Ich assoziiere alles bei diesen Klangwänden – nur keine sengende Sonne und Hula-Mädchen.
 
 
Jónsi & Alex – Boy 1904 (432 Hz, Solfeggio-Stimmung)

It’s all about beauty

Es gibt so viele stille Momente und scheinbar unscheinbare Dinge, die einen zum Weinen bringen. Vor Glück – wenn man genau hin sieht und das Schöne erkennt.

Besonderer Dank an Chaz Bundick (aka Toro Y Moi). Sein neues Album »Causers of This«, das Ende Februar 2010 auf Carpark Records erscheint, ließ mich sein Blog besuchen. Dort entdeckte ich die beiden Videos – und mit »16: Moments« von William Hoffman auch die Musik von Jónsi & Alex (ihr majestätisches Album »Riceboy Sleeps« ist dringend zu empfehlen).
Was für ein Samstag voller wunderbarer Zufälle …

 
 
Radio Lab – Moments

08:14

Aufmunternd strich die Böe durch ihre Haare, wie ein Scherz aus Kindertagen, die Sonne stand tief in ihrem Rücken, träge vom Tagwerk und sichtlich zufrieden über jener Linde, die vor kurzen noch mit stolzer Brust an Demut gemahnte, inzwischen allerdings nur noch herbstlichen Trotz verströmte, als Ausgleich gewissermaßen, sie lächelte ein letztes Mal, verschmitzt, wie beim ersten Mal, damals, nun aber zum Abschied, er schwieg, bewegte sich nicht, hielt die Luft an, schloss die Augen für einen kurzen Moment, vergaß sich, scheinbar endlos, sah und hörte, beherzt atmete er wieder ein, öffnete die Augen — nur die Linde stand dort, nackt und regelrecht pikiert, er lachte laut und schloß sie zärtlich in seine Arme.

— Kann ich irgendwie helfen? fragte unvermittelt ein Wachscotton umhüllter Wildhüter, der sich unbemerkt mit seinem Jack-Russell aus dem Dickicht genähert haben musste.

— Ja, sagte er ohne sich umzudrehen, legen Sie bitte die Nadel noch einmal auf den Anfang des Stücks, das wäre sehr nett.

Jedes Menschen Pflicht sollte sein, eine Liebesgeschichte zu schaffen, groß, schön, ehrenhaft peinlich, um näherzukommen dem Geheimnis.

 
— Helmut Krausser: Thanatos (1996)
 
 
Aerosol – Midnight Ride Down the Mental Freeway

Healing force – part 3

in the scientific evening jesus left too soon
trading his last dollar for a dirty motel room
cause he gave all of his riches before he knew what he had
money isn’t evil and people aren’t bad
now we all just descend out to the mud and the dirt
and we all go insane from the pain and the hurt
and all of us are swayed by the hungry pale moon
and we’ll all wake up clear from the broken afternoon

— The Helio Sequence: Broken Afternoon

it is powerful to me. this song makes me cry.

— elleomae (Kommentar auf Youtube)
 
 
The Helio Sequence – Broken Afternoon

Besinnung auf das Wesentliche

Ich muss seit einiger Zeit Situationen ertragen, die aufgrund unnötiger Reibungsverluste mein Wohlergehen ungemein zu beeinträchtigen drohen — erzeugt von hier nicht namentlich genannten Mitmenschen (die gern Profis wären, aber bestenfalls und mit viel Glück in der Amateurliga spielen).

Dies passiert nicht im wirklichen Leben — also, nicht da, wo es wesentlich ist.

All jenen, die das Leben nicht als großes Spiel begreifen und über so ein Problem weglächeln können, leistet Peter Brodericks wunderbarer Song »And It’s Alright« vom ebenso wunderbaren Label Hush Records den dankbaren Dienst, sie in Momenten, in denen sie von Ohnmacht umnachtet scheinen, wieder auf die Beine und den Boden der Tatsachen zu helfen.
Zu dem also, was tatsächlich zählt.
Zum Beispiel: Sieben Sternschnuppen in einer Nacht zu sehen.

Nicht vergessen: Es sind immer die kleinen Dinge, die wirklich bedeutsam sind.
 
 
Peter Broderick – And It’s Alright