15.04.2014

War es Zadek? Oder doch Heiner Müller? Egal. Von einem dieser deutschen Theater-Großwesire wird kolportiert, dass seine Mitarbeiter dazu verpflichtet wurden, den Arbeitsweg gefälligst mit Bus und Bahn zu erledigen, statt mit dem sogenannten »Individualverkehr« die Straßen zu verstopfen. Andererseits – und wichtiger – sollte es auch dazu dienen, um aus dieser verdammten Filter-Blase raus zu kommen, in der man sich gewöhnlich und so gerne bewegt. Dass man gezwungen wird, Boden- und Menschenhaftung zu bewahren, ihrem Reden zuhört, von ihren großen und kleinen Träumen erfährt, sich ihre Viren und Bazillen einfängt und die geheimsten Wünsche und Ängste seines tatsächlich Nächsten erspürt. Es ist wirklich sehr heilsam, dass »Ich« für die Zeit zwischen ein paar Haltestellen hintenan zu stellen. Und nachher wieder irgendwo abzuholen – aufgeladen mit allem, was der Fall ist.

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