Es schneit

In dieser Nacht,
in diesem Augenblick der Nacht,
ich glaube, selbst wenn die Götter in Brand stecken
würden
die Welt,
bliebe von ihr stets eine Glut,
um wiederzuerblühen als Rose
im Unbekannten.

Nicht ich bin’s, der das dachte, der das sagte,
sondern diese Winternacht,
sondern ein Augenblick, vergangen bereits, dieser
Winternacht.

 
 
— Philippe Jaccottet, aus: Antworten am Wegrand (2001)

Als Soundtrack zu diesem Gedicht eignet sich perfekt der minimale Track von Pantha Du Prince, dessen wunderbares und subtil spirituelles Album »Black Noise« am 8. Februar bei Rough Trade erscheint. Ein Gros der Magie dieser Musik entsteht möglicherweise durch die Verwendung zahlreicher Field Recordings aus den Schweizer Bergen
 
 
Pantha Du Prince – Es Schneit

Genial sakral

Von Jónsi & Alex schrieb ich bereits. Das Stück »Boy 1904« ist ein schönes Beispiel für die majestätische Wucht ihrer Musik. Arvo Pärt winkt freudig im Hintergrund. Da mag man ja fast schon wieder katholisch werden. Es wird mir ein Geheimnis bleiben, wie die beiden das Album »Riceboy Sleeps« unter den Palmen von Hawaii abmischen konnten. Ich assoziiere alles bei diesen Klangwänden – nur keine sengende Sonne und Hula-Mädchen.
 
 
Jónsi & Alex – Boy 1904 (432 Hz, Solfeggio-Stimmung)