Maurice hat Kummer. Maurice ist verliebt. Unglücklich, weil unerwidert. Am liebsten würde er gegen einen Baum fahren und seinem Leiden ein schnelles Ende machen. Ich finde das keine gute Idee. Genauso wenig finde ich den Vorschlag von Heinz zielführend: Er meint, Maurice solle sich einfach nackt in ihren Garten stellen, am besten mit einem Ständer vom Ausmaß einer Pinocchio-Nase. Dann würde sie schwach – »aber sicher«. Ich glaube nicht, dass Frauen so ticken, zumindest nicht immer, in diesem speziellen Fall schon mal gar nicht, da Maurice in seiner fleischigen Nacktheit alles andere als zum Anbeißen einlädt.
Was also tun mit seinem Kummer? Seiner Sehnsucht. Seinem Verlangen – und hier zitiere ich Bukowski – mal endlich wieder zu pimpern (bzw. endlich mal überhaupt zu pimpern, was ich vermute). Ich sage ihm, dass nichts über eine solide Männerfreundschaft geht. Die wäre auch niemals so kompliziert, wie es Beziehungen zu Frauen oft sind. Mit diesem ganzen unnötigen Subtext-Gelöte.
Ich bin mir nicht sicher, ob Maurice mir in Gänze folgen kann, ist letztlich auch latte. Was zählt: dass er nach unserem Gespräch beschwingt in seinen kleinen Wagen mit großem Sportauspuff steigt und breit grinsend in den Sonnenuntergang fährt.