Meine Schwester arbeitet in der chemischen Forschung. Während ihrer Ausbildungszeit war es üblich, verharzte Hände mit Benzol zu reinigen. Das funktionierte auch ganz prima — bis man heraus fand, dass diese aromatische Verbindung schwer krebserrregend ist.
Auch verstieg man sicher früher in der Annahme, ein Fluss wäre sauber — bis es Messgeräte gab, die kleinste Mengen von Cadmium im ppm-Bereich nachweisen konnten.
Was sagt uns das?
- Die Wissenschaft bleibt nicht stehen, sie macht Fortschritte, sie lernt nie aus.
- Wissenschaftliche Ergebnisse sind also relativ und niemals abschließend.
- Was man nicht sucht, wird man (meist) nicht finden.
- Etwas, was momentan noch nicht nachweisbar ist, wird man zukünftig vielleicht beweisen können.
Das alles finde ich super. Wissenschaft ist töfte, macht hin und wieder sogar Spaß, hält den Verstand auf Trab und ist das bisher beste Mittel, der Realität immer näher auf die Pelle zu rücken.
Vielleicht findet man dann auch irgendwann heraus, dass Homöopathie und andere alternative Heilmethoden tatsächlich wirken. Oder das alles eben doch nur Scharlatanerie brutalsten Ausmaßes ist.
Bis dahin werde ich deshalb vermeiden, solche Diskussionen erneut zu führen.
Weil ich weiss, dass ich (eigentlich) nichts weiss.