24.04.2014

Unerwartet saß er mir in der 66 schräg gegenüber, auf der anderen Seite der Bahn, unter uns der trockene Rhein. Minimi trug eine Basecap, er hatte sie tief ins Gesicht gezogen, er wollte unsichtbar, nicht erkannt sein, auch nicht von mir, offenbar. Ich habe ihn jedoch gerochen, genauer: seine Angst. Die Bahn war voll, es gab keine Chance, mich zu ihm durchzukämpfen und ihn in den Arm zu nehmen, was ich so sehr wollte, denn er sah traurig aus und so allein. Als ich einen Moment weg sah, weil mich ein lautes Geräusch aufschreckte, war er verschwunden. Ausgestiegen konnte er nicht sein, wir waren in voller Fahrt und in Höhe des Klosters. Verdammt. Ich werde ihn suchen. Ich werde ihn finden müssen. So schnell, wie möglich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert