Haiku (LIV)
Meine Aufgabe:
Der Profit Fremder zählt nicht.
Was zählt, das bist du!
Haiku (LIV)
Meine Aufgabe:
Der Profit Fremder zählt nicht.
Was zählt, das bist du!
The audience is listening to:
Nein, meine Kinder kriegt ihr nicht.
Haiku (LIII)
Sprachlos bin ich nun.
Warum schreiben? Für was? Wen?
Für ein Herz, das hört?
The audience is listening to:
Haiku (LII)
Polykrisen sind’s,
die uns nun fordern. Bullshit:
Alles ist geistig!
Die Geschichtenerzähler machen weiter, die Preise machen weiter, die Tiere und Bäume machen weiter…
März – Love Streams
Borrowed from: Nick Drake – From The Morning
The audience is listening to:
Beschriftung auf der Rückseite: 1938-39
Four Tet – Loved
Krieg dem Kriege (1924) – Das Antlitz des Krieges – Ernst Friedrich
Auf dem Flohmarkt gewesen, wieder zwei Fotos gefunden, ein Euro für beide. Dieses Bild hat mich sehr berührt, als ich las, was auf der Rückseite steht, eine simple Jahresangabe: »1938-39«.
In Germany before the war.
Dachte ich.
Vielleicht findet jemand in 80, 90 Jahren mal ein ähnliches Bild, auf einem Flohmarkt – falls es sowas dann noch gibt. Mit der Beschriftung: »2024-25«.
Und denkt sich, wie ich:
In Germany before the war.
Wie alt mag die junge Dame auf dem Foto damals gewesen sein? Ich vermute, sie war Mitte, Ende Zwanzig. Wie meine älteste Tochter, jetzt.
Sie hatte ihr ganzes Leben noch vor sich und den aufziehenden Krieg hoffentlich überlebt und danach/währenddessen vielleicht eine Familie gegründet. Möglicherweise ist sie nach der Befreiung von den Thanatos-Nazis im Mai ’45 erleichtert gewesen, ist neu durchgestartet und im Alter von – na, sagen wir –fünfundachtzig Jahren friedlich in die ewigen Jagdgründe hinüber gewandert und konnte auf ein erfülltes Leben und unzählige Enkel und Urenkel in Dankbarkeit zurück blicken.
Vielleicht war sie auch eine Hardcore-Nazi-Braut. Hat Nachbarn, Juden, Abweichler denunziert. Ich weiß es nicht.
Bei solchen Fotos gerate ich stets in Kontemplation.
»Siehe: Ein Mensch!«
Mit Wünschen, Ängsten, Stärken und Schwächen. Wie wir alle. Tief drinnen suchen wir alle grundsätzlich wohl das Gleiche: Ein Zuhause, Umarmungen, Gesehenwerden, Solidarität, Toleranz, Humor, Leichtigkeit. Und wir alle wissen gleichzeitig, was für ein Wimpernschlag im Universum unser individuelles Leben ist. Kaum da, gleich wieder weg (aus kosmischer Perspektive).
Angesichts der immensen und offensichtlichen Fragilität von uns Menschen frage ich mich: Warum bringt man uns dazu, uns gegenseitig zu hassen, uns umzubringen?
Liebe ist und bleibt die Antwort.
Dann stellt sich meine Frage erst gar nicht.
Haiku (LI)
»Was schuldest du mir?«
Falsche Frage. Darum geht’s:
Was schulde ich dir?