Eine sehr liebe Person – Kamerad und Kriegsheimkehrer wie wir alle (im übertragenen Sinn) – hat mir heute einen Buddha geschenkt. Aus Ton gebrannt ist er und mit geheimen heiligen Ingredienzen aufgeladen, um Kraft durch Magie zu spenden. Den weiten Weg aus Thailand hat er hinter sich. So weit bin ich bisher noch nie weg gekommen in meinem Leben. Der kleine, weise Mann passt in meine Hand. Er sitzt im Schatten, unter einem Baum, offenbar neben einer Lotusblume. Er meditiert. Er lächelt nicht. Das muss so. Emotionen perlen einfach ab. An ihm, ganz schön und ganz schön sanft. Deshalb heißt es wohl auch »Lotuseffekt«. Die Pflanze färbt super ab (kleiner Scherz, haha).
Nein, ich darf nicht zynisch werden. Niemals.
Ich muss aufpassen. Und auch abperlen lassen: All diese Ignoranz, Gedankenlosigkeit und Lethargie um mich herum. Wie ein Schützenpanzer auf Ritalin scheppert das alles auf mich zu, grinst diabolisch (Panzer können das!) und richtet mit großem Geplärre das Kanonenrohr in meine Richtung. Judo hilft da kaum.
Okay. Der Panzer existiert nicht – besser: Nur im meinen Kopf.
Ich atme ein. Ich atme aus. Ich bin frei.
So geht das doch, Bodhi, oder?
Bodhi? Hörst du mich?
Hallo …?