10.02.2014

Generell liegen zu viele Adjektive und Adverbien verstreut und halbtot zuckend zwischen den Zeilen. Laut Léon Bloy sind Adverbien ja »Wohltäter des Nichts« (und »Nichts« meint mitnichten »seliges Nirvana«).
Die Lektüre wissenschaftlicher Texte schult den Intellekt, aber auch Finger und Zunge. Man könnte ihren sprachlichen Ausdruck »spröde« nennen oder »kalt«. Aber sie sind faktisch überprüfbar. Wahrhaft. Ehrlich. Müssen ohne Blenderei und Pomp auskommen. Und dennoch überzeugen.

Ich möchte Wittgenstein mit Hesse tanzen lassen.
Der Rotwein steht bereit.

08.02.2014

So viel Lust. So viele Ideen.
So viel unter-, über- und auf zu nehmen.
Vor allem aber: Zu probieren.

Gegen rauhe Ziegelwände rennen.
Sich auch schwer vergaloppieren.
Und die Fehler zu erkennen.

Nie dabei je die Haltung verlieren.
Jene innere, die wahr nimmt, und weiß, ganz genau.
Über und zwischen von Schwarz und auch Grau.

Haltung mannhaft auch demonstrieren.
Draußen in dieser denkwürdigen Lobby.
In einem Außen, das niemals feindlich ist, sondern gleichmütig allein.

»I am everybody«.
Dies war ich einst.
Dies werde ich wieder sein.

07.02.2014

Ich fahre gerade in die Sättigung. Dort ist es allerdings weder warm, noch weich oder gar ruhig, sondern vielmehr nur ein Meer von immer mehr des Gleichen.
Okay. Press Pause. Then play.

06.02.2014

Mach‘ einen Plan – und die Götter lachen.
Solltest du gar einen Plan machen, um (vermutetes) Chaos zu entasten, dann ist dir schallendes Gelächter sicher.
Merke: Für jeden Faustschlag, den du gewillt bist, ehrlich und ohne großes Murren einzustecken, macht dir der Große Geist™ ein noch größeres, ganz unverhofftes Geschenk.
Nimm! Und frag‘ jetzt bloß nicht nach dem Preis.

04.02.2014

Manchmal braucht es nur ein bisschen: Marcel, Mut und Calvados, um vermeintliche Probleme glatt zu ziehen. Die Schnauze aufzumachen, klare Kante zu reden und Cojones baumeln zu lassen passiert so quasi von allein. Und die Wirkung im Anschluss ist in der Tat durchgreifend.

01.02.2014

Eine sehr liebe Person – Kamerad und Kriegsheimkehrer wie wir alle (im übertragenen Sinn) – hat mir heute einen Buddha geschenkt. Aus Ton gebrannt ist er und mit geheimen heiligen Ingredienzen aufgeladen, um Kraft durch Magie zu spenden. Den weiten Weg aus Thailand hat er hinter sich. So weit bin ich bisher noch nie weg gekommen in meinem Leben. Der kleine, weise Mann passt in meine Hand. Er sitzt im Schatten, unter einem Baum, offenbar neben einer Lotusblume. Er meditiert. Er lächelt nicht. Das muss so. Emotionen perlen einfach ab. An ihm, ganz schön und ganz schön sanft. Deshalb heißt es wohl auch »Lotuseffekt«. Die Pflanze färbt super ab (kleiner Scherz, haha).

Nein, ich darf nicht zynisch werden. Niemals.
Ich muss aufpassen. Und auch abperlen lassen: All diese Ignoranz, Gedankenlosigkeit und Lethargie um mich herum. Wie ein Schützenpanzer auf Ritalin scheppert das alles auf mich zu, grinst diabolisch (Panzer können das!) und richtet mit großem Geplärre das Kanonenrohr in meine Richtung. Judo hilft da kaum.
Okay. Der Panzer existiert nicht – besser: Nur im meinen Kopf.
Ich atme ein. Ich atme aus. Ich bin frei.

So geht das doch, Bodhi, oder?
Bodhi? Hörst du mich?
Hallo …?