12.02.2014

Nennt mich Leeloo Minai Lekatariba-Lamina-Tchai Ekbat De Sebat – oder schlicht: Leelo. Knapp zwei Jahre ist’s her – unwichtig, wie lang genau -, da hatte ich wenig bis gar keine Kraft mehr im Körper, und am Friedhof reizte mich nichts Besonderes, und so dacht ich mir, ich wollt ein wenig ausbrennen und mir den besseren Teil in mir selbst besehen. Das ist so meine Art, mir die Milzsucht zu vertreiben und die Chakren in Schwung zu bringen. Immer wenn ich merke, dass ich um den Mund herum grimmig werde; immer wenn in meiner Seele nasser, niesliger November herrscht; immer wenn ich merke, daß ich durch Konsumtempel hetze und jedem heißen Scheiß hinterherhechel der mir begegnet; und besonders immer dann, wenn meine schwarze Galle so sehr überhandnimmt, daß nur starke moralische Grundsätze mich davon abhalten können, mit Vorsatz auf die Straße zu treten und den Leuten mit Bedacht die Ray Bans vom Hipster-Kopf zu kloppen – dann ist es höchste Zeit für mich, so bald ich kann wieder aufs Lernen zu kommen. Das ist mein Ersatz für Pistole und Kugel.*

* Danke: Herman; Danke: Luc.

11.02.2014

Ein merkwürdiges Gefühl:
Wenn dein Therapeut/Coach/Trainer* sichtlich neidisch auf deine Situation/deinen Weg/deine Haltung** ist – und scheinbare Realität dadurch eklatant dekonstruktiert wird. Das Gefühl changiert zwischen Unglaube, Zweifel, Freude und Angst. Es ist irreal.

* Hier bitte politisch- bzw. narzisstisch-korrekten Begriff einfügen
** Hier bitte Umstand nach Wahl einfügen

10.02.2014

Generell liegen zu viele Adjektive und Adverbien verstreut und halbtot zuckend zwischen den Zeilen. Laut Léon Bloy sind Adverbien ja »Wohltäter des Nichts« (und »Nichts« meint mitnichten »seliges Nirvana«).
Die Lektüre wissenschaftlicher Texte schult den Intellekt, aber auch Finger und Zunge. Man könnte ihren sprachlichen Ausdruck »spröde« nennen oder »kalt«. Aber sie sind faktisch überprüfbar. Wahrhaft. Ehrlich. Müssen ohne Blenderei und Pomp auskommen. Und dennoch überzeugen.

Ich möchte Wittgenstein mit Hesse tanzen lassen.
Der Rotwein steht bereit.

08.02.2014

So viel Lust. So viele Ideen.
So viel unter-, über- und auf zu nehmen.
Vor allem aber: Zu probieren.

Gegen rauhe Ziegelwände rennen.
Sich auch schwer vergaloppieren.
Und die Fehler zu erkennen.

Nie dabei je die Haltung verlieren.
Jene innere, die wahr nimmt, und weiß, ganz genau.
Über und zwischen von Schwarz und auch Grau.

Haltung mannhaft auch demonstrieren.
Draußen in dieser denkwürdigen Lobby.
In einem Außen, das niemals feindlich ist, sondern gleichmütig allein.

»I am everybody«.
Dies war ich einst.
Dies werde ich wieder sein.

07.02.2014

Ich fahre gerade in die Sättigung. Dort ist es allerdings weder warm, noch weich oder gar ruhig, sondern vielmehr nur ein Meer von immer mehr des Gleichen.
Okay. Press Pause. Then play.

06.02.2014

Mach‘ einen Plan – und die Götter lachen.
Solltest du gar einen Plan machen, um (vermutetes) Chaos zu entasten, dann ist dir schallendes Gelächter sicher.
Merke: Für jeden Faustschlag, den du gewillt bist, ehrlich und ohne großes Murren einzustecken, macht dir der Große Geist™ ein noch größeres, ganz unverhofftes Geschenk.
Nimm! Und frag‘ jetzt bloß nicht nach dem Preis.

04.02.2014

Manchmal braucht es nur ein bisschen: Marcel, Mut und Calvados, um vermeintliche Probleme glatt zu ziehen. Die Schnauze aufzumachen, klare Kante zu reden und Cojones baumeln zu lassen passiert so quasi von allein. Und die Wirkung im Anschluss ist in der Tat durchgreifend.